Militärischer Werdegang Martin von Tours

Um 316/317 wurde Martin in Sabaria, Hauptstadt der römischen Provinz Pannonien, dem heutigen Steinamanger oder Szombathely in Ungarn, als Sohn eines römischen Offiziers geboren. In Pavia erzogen, wohin der Vater als Militärtribun versetzt worden war, trat er mit 15 Jahren in die römische Armee ein. Für die Söhne von Berufssoldaten war der Fahneneid in diesem Alter obligatorisch. Martin diente in einer Eliteeinheit, der berittenen kaiserlichen Leibgarde, den „scholares alae”, zunächst unter Constantin und später unter Julian („Apostata”).

Während seiner Dienstzeit bereitete sich Martin drei Jahre lang auf die christliche Taufe vor. Sein Biograph berichtet, dass Martin sich nach Kräften um gute Werke mühte: Er stand Kranken bei, brachte Notleidenden Hilfe, gab Hungernden Nahrung, bekleidete Nackte und behielt von seinem Sold nur das zurück, was für das tägliche Leben unverzichtbar war. Bei seinen Kameraden war Martin beliebt, aber nicht, weil er wegen rauer Soldatenmanieren andere beeindruckte, sondern wegen seiner Hilfsbereitschaft und Bescheidenheit. Als Soldat scheint er aber nicht unfähig gewesen zu sein: Er wurde bereits nach kurzer Dienstzeit Offizier.


Postkarte mit Schokoladentaler zum St. Martin